Zerlegen des Wagens

Zerlegen des Wagens
Restaurierung der erneuerbaren Teile
Getriebe
Karrosserie-Lackierung
Motor
Zusammenbau des Wagens
Innenausstattung (Leder, Teppiche, Holz)

Am 16. Februar 2007 wurde der rote Mercedes Benz 190 SL in Riga in Empfang genommen. Schon bei der ersten Besichtigung konnte festgestellt werden, dass die Bilder im Internet trogen und das Auto in viel schlechterem Zustand war, als zuerst angenommen wurde; zumindest der Fahrzeugaufbau. Die Ausstattung war jedoch vollständig.

 Mercedes-Benz 190SL before renovation process beginsIm Kofferraum lag sogar der Dachhimmel.

Initial condition of Mercedes-Benz 190SL before restorationNachdem wir den Dachhimmel auf den Verdeckrahmen gespannt hatten, haben wir versucht, das Faltverdeck hochzuklappen. Das hat geklappt. So waren wir sicher, dass dies der originale Verdeckrahmen des Autos ist.

Durch die sorgfältige Prüfung des Autos und das Auseinanderbauen der Baueinheiten wurden verdeckte Mängel aufgedeckt.

Unter der rissigen Farb- und Lackschicht wurden eine dicke Schicht von Spachtelmasse und andere Hilfsmaterialien verdeckt.

Obwohl der Motorraum vollständig ausgestattet zu sein schien, konnte man gleich feststellen, dass die Vergaser nicht die ursprünglichen waren sowie dass viele Änderungen vorgenommen wurden. Der Verteilerdeckel sah neu aus und die Starterbatterie befand sich an ihrer Stelle. Es wurde jedoch festgestellt, dass der Antriebsmotor nicht betriebsbereit war. Wahrscheinlich war der Kolben aufgrund langer Standzeit verrostet. Die genauen Schäden können beim weiteren Auseinandernehmen festgestellt werden.

Bei der Innenraumbesichtigung vor Ort wurden nicht nur die beschädigten Bauteile und der Verschleiß festgestellt, sondern auch ein mehrmaliger fahrlässiger Umbau, der das ursprüngliche Aussehen des Autos wesentlich verändert hat, z.B. stammte das Radio nicht aus dem Baujahr des Mercedes Benz 190 SL.

Es war auch klar, dass die gesamte Verkleidung im Innenraum neu gemacht werden muss.

Wir haben begonnen, den Mercedes Benz 190 SL auseinanderzunehmen. Das Auto muss bis zum kleinsten Bauteil auseinandergenommen werden, damit jedes Bauteil geprüft, Mängel diagnostiziert, der notwendige Restaurationsumfang und unwiderruflich beschädigte und fehlende Bauteile festgestellt werden konnten.

Das Auseinandernehmen haben wir mit der Türverkleidung begonnen.

­Die Türhalterpuffer sind vollständig. Die Metallbauteile sind verrostet. Die Bauteile müssen bearbeitet und verzinkt werden. Die Gummiteile müssen ausgewechselt werden, da sie rissig sind.

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Nachdem wir die Türverkleidung abgenommen hatten, haben wir festgestellt, dass die innere Türvorrichtungen: Fensterantrieb, Türschloss und andere Kleinteile vollständig und in ziemlich gutem Zustand sind. Sie müssen bearbeitet und gestrichen werden. Selbst die Aluminiumtüren sind in relativ gutem Zustand. Es sind nur die Farbe und die Lackierung beschädigt. Vielleicht kommen nach der Entfernung der Farbschicht Kratzer und kleine Deformierungen zum Vorschein, aber die Mängel werden wohl nicht zu groß sein.

Der Kofferraum hingegen war in katastrophalem Zustand. Der Boden im Kofferraum war fast völlig verrostet und faktisch auseinandergefallen. Auf dem Bild konnte man kaum sehen, dass die helle Farbschicht größtenteils kein Metall, sondern eine Schicht aus Spachtelmasse und verrostete Metallteile bedeckt hat.

Wir haben den Kofferraumdeckel abgenommen. Er ist wie die Tür aus Aluminium hergestellt und ist gegenüber dem schlecht erhaltenen Kofferraum relativ gut erhalten. Der verchromte dreistrahlige Mercedes–Stern und die unter diesem stehenden Buchstaben sind von Rost befallen. Sie müssen bearbeitet und neu verchromt werden.

Wir haben den Verdeckrahmen abgenommen. Alle Bauteile sind vollständig und insgesamt in gutem Zustand.  Der Verdeckrahmen muss abgenommen werden, da alle Bauteile bearbeitet und poliert werden müssen.

Der Unterdruckbremszylinder war nicht in gutem Zustand. Aber nachdem wir ihn ab- und auseinandergenommen hatten, haben wir festgestellt, dass alle Bauteile eigentlich wiederhergestellt werden können. Es müssen nur Gummiteile ausgewechselt werden.

Mit Rücksicht darauf, dass das rote Fahrzeug sehr verrostet ist und alle Zubehörteile in ziemlich gutem Zustand sind sowie dass das schwarze Fahrzeug über fast keine Baueinheiten verfügt und der Fahrzeugaufbau wenig beschädigt ist, haben wir beschlossen, dass nur der Fahrzeugaufbau des schwarzen Autos und die Baueinheiten des roten Autos wiederhergestellt werden müssen.
Doch der Antriebsmotor des roten Mercedes gehört nicht zum Originalaufbau (Baujahr 1956), da dieser viel später hergestellt wurde. Das bedeutet, dass der aus Holland gelieferte Antriebsmotor renoviert werden muss, der eigentlich nicht der Originalantriebsmotor des schwarzen Autos ist, aber dem Baujahr des Autos entspricht.

Der Verteilerdeckel war in relativ gutem Zustand, aber das half nicht viel, da der Kolben von Rost befallen war. Das Auto selbst war nicht in Betrieb. Seitlich sollte sich der Scheibenwischwasserbehälter befinden, der im Model 190 SL ursprünglich ein dem Termophor ähnlicher Gummisack war. Dies war nicht der Fall.

Der Ansaugkrümmer war anscheinend selbstgefertigt und entsprach nicht dem Typ MB 190 SL. Auch die beiden Vergaser stammen nicht aus dem Baujahr des MB 190 SL und wurden aus einem anderen Auto entnommen und dann in diesem Auto eingesetzt. Der schwarze MB 190 SL verfügte auch über keinen Ansaugkrümmer und keinen Vergaser. Das bedeutete, dass diese Baueinheiten bestellt und gekauft werden müssen.

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Die an den Antrieb rechts angeschlossenen Bauteile sind die ursprünglichen sowie vollständig und können wiederhergestellt werden.

Im Unterschied zum schwarzen MB 190 SL befand sich im roten Auto beidseitig vom Motorraum das Heizungssystem in einem vollständigen Satz. Dieses wurde auseinandergenommen, damit die Bauteile bearbeitet, restauriert und gestrichen werden konnten.

Nachdem die Batterie herausgenommen wurde, wurde festgestellt, dass die Batteriehalterung und alles um diese herum stark verrostet sind.

Der Absaugkrümmer musste auch renoviert werden. Dann kann er wieder gebraucht werde. Der Ansaugkrümmer entsprach nicht der Originalkonstruktion.

Auf dem Bild rechts sind die Heizungsbauteile zu sehen. Die Heizung, die Lufteinführungsrohre und die Befestigungselemente können verwendet, müssen aber restauriert werden. Ein Teil der Heizungskabel ist von Rost befallen und muss ausgewechselt werden.

Um mit der Restaurierung des Fahrzeugaufbaus des schwarzen MB 190 SL zu beginnen, haben wir begonnen, die bestehenden Baueinheiten abzunehmen. 

Die Kontaktplatte des Lenkrads ist von außen verrostet und matt geworden. Sie kann aber restauriert werden. 

Der verchromte Bremshebelhandgriff ist von Rost befallen. Wir nehmen ihn ab und geben diesen zur Renovierung und Chromieren.

Von Rost ist auch die Chromdeckung aller Zierteile auf der Platte befallen. Sie wurden abgenommen und zur Renovierung und zum Chromieren gegeben.

­Die meisten Schalter auf dem Gerätebrett sind in relativ gutem Zustand. Wir haben sie nacheinander abgenommen, indem wir das elektrische Schaltschema festgehalten haben.

Die Kontaktplatte im oberen Teil ist wenig geschädigt. Die Steckdosen sind in gutem Zustand. Die Kontaktschrauben müssen bearbeitet und verzinkt werden, die Steckdosen selbst sind aus einem Material angefertigt, das korrosionsfest und beständig gegen ungünstige Einwirkungen ist. Auch die elektrischen Leitungsenden in der Mitte des Lenkrades sind in relativ gutem Zustand.

Die Armaturentafel im oberen Teil musste eine Zierleiste aus Holz haben, aber sie sind vermorscht und es sind nur die sehr beschädigten Einzelteile zu sehen, die von der Armaturentafel abgenommen wurden. An der Armaturentafel fehlt der Handschuhkastendeckel. Der Boden auf der Seite des Beifahrers ist verrostet.

Wir haben den Scheibenwischerantrieb abgenommen, eines der wenig erhaltenen Zubehörteile des schwarzen 190 SL. Der Scheibenwischerantrieb wurde geprüft, auseinandergenommen, restauriert und wieder zusammengebaut.

Es wurden die Steuerseile des Heizungssystems abmontiert. An der Anschlussstelle haben diese Rostspuren. Die Verschlüsse wurden abgenommen und zusammen mit den Schrauben zur Restaurierung und zum Anstreichen gegeben.

­Im Motorraum rechts neben der Frontscheibe ist der Sicherungskasten des Elektrosystems zu sehen. Er ist in einem notdürftigen Zustand, aber kann restauriert werden. Wir haben ihn abmontiert. In der ganz oberen Ecke auf dem Bild ist die gesprungene Windschutzscheibe zu sehen.

Neben dem Ölmessstab sind das Lenkgetriebe und der Lenkhebel, der in den Innenraum geht, zu sehen. Wir haben den Lenkhebel vom Lenkgetriebe getrennt. Wir nehmen das Lenkgetriebe auseinander.

Der Motorraum rechts ist von Baueinheiten und -elementen befreit. Es sind nur die Heizungssystemseile und -leitung übrig geblieben. Der Batteriekasten ist vollständig verrostet und die Säure floss aus der Batterie in den Innenraum. Es wurde klar, warum der Boden neben dem Beifahrersitz stark von Rost befallen war. Denn gerade dorthin floss die Säure aus dem Batteriekasten.

Der Motorraum links ist auch von den Bauteilen außer der Leitung und einigen Seile befreit. Die Heizungssystemeinführung in den Innenraum ist gut zu sehen.

Blick auf die Einführung des Heizungssystems rechts in den Innenraum..

Der Rost im Innenraum auf der Vorderseite um die Verschlüsse des Fahrzeugkühlers herum.

­Die Leitungsverschlüsse auf dem rechten Kotflügel. Die Anschlussstelle hat Rostspuren. Die Verschlüsse wurden abmontiert und zur Restaurierung und zum Anstreichen gebracht.

Die elektronische Kontaktstelle im Motorraum auf dem linken Kotflügel. Die Kontaktstelle ist verrostet. Rechts über der Kontaktstelle gibt es die Befestigung der Motorhaubenstange. Sie und die Schweißstelle sind verrostet.

­Die Signalhupe entspricht nicht der Marke und dem Typ.

Wir haben zuerst die linke und dann die rechte Seite des Motorraums von den elektrischen Leitungen befreit.

Es sind die Baueinheit zur Regulierung des Handbremsseils und der Hauptbremszylinder zu sehen. Bei erster Besichtigung scheint es, dass die Baueinheiten restauriert werden können.

Im Motorraum ist der Antriebsmotor auf Holzstützen angebracht und an der Achse und dem Antriebskasten nicht befestigt.

Wir haben die Armaturentafel abmontiert. Wir haben begonnen, die elektrische Leitung und den Betätigungszug abzunehmen, indem wir das elektrische Anschlussschema befestigt haben.

Wir haben die Türfenster abmontiert, die erstaunlicherweise unbeschädigt sind. Sie brauchen nur sorgfältig poliert werden.

Auch die Aluminiumtür des schwarzen MB 190 SL verfügt über den Fensterschieber und die Türverriegelung. Sie sind in vollständig (es fehlen nur die Handgriffe) und in gutem Zustand. Die Baueinheiten haben leichte Rostspuren. Aber sie alle können wiederhergestellt werden. Es ist zu bemerken, dass sich die innere Türgestaltung im schwarzen Auto von der Tür des roten MB 190 SL unterscheidet.

­Wir setzen die Abnahme des Schaltbretts fort.

Blick auf den Sicherungskasten im Innenraum. Er sieht viel besser aus als im Motorraum.

Die Hauptkontrolleinrichtungen von der inneren Seite des Schaltbretts. Die Leitungsbefestigungen und Bauteile sind von Rost befallen.

Der Motoröldruck- und -temperaturmesser.

Vom Schaltbrett montieren wir die Messgeräte, u.a. Geschwindigkeitsmesser, Tachometer usw. ab. Alle diese Baueinheiten werden restauriert.

Kabelverbindung neben dem Kraftstoffstandmesser.

Es fehlen der vordere Scheinwerferkasten und die Kabelverbindungsplatte. Es sind nur die verrosteten Stellen in der Scheinwerferlage zu sehen.

Fahrbremszylinder, Brems- und Kupplungshebel. Die Brems- und Kupplungshebel, die an eine mit dem Fahrzeugaufbau verbundene Achse verschweißt sind, sind mit Schmiermittel und Straßenschmutz bedeckt.

­Nachdem wir sie auseinandergenommen hatten, haben wir festgestellt, dass das Fußpedalwerk in relativ gutem Zustand ist.

­Der Fahrbremszylinder ist stark verrostet und kann nicht restauriert werden. Die Bauteile werden abmontiert und zur weiteren Auseinandernahme und Restaurierung gegeben. Die Anschlussstelle des Fahrbremszylinder kann restauriert werden.

Blick auf den Antriebsmotor, die vordere Achse, die Kupplung und das Schaltgetriebe von oben. Es sind auch die Bauteile in der Mitte des Lenkgetriebes zu sehen. Sie sind original und werden restauriert. Es müssen nur die Buchse und andere Verschleißteile ausgewechselt werden.

Es ist zu sehen, dass die Kupplung nicht an dem Antriebsmotor angeschlossen ist. Die Kupplung und das Schaltgetriebe hängen faktisch in der Luft, da sie mit dem Fahrzeugaufbau nicht extra verbunden sind. Es ist die Kupplungsbetätigung zu sehen. Rechts oben auf dem Bild sind Rostlöcher auf dem Fußboden zu sehen.

Der Ölverlust im Schaltgetriebe zeigt, dass die Dichtungen und der Wellendichtring beschädigt sind. Noch einmal – von oben ist ganz gut zu sehen, dass der Boden neben dem Beifahrersitz völlig verrostet ist.

Die Vorderachsenaufhängung ist vollständig. Es scheinen alle Bauteile original zu sein. Aber genau kann man das nur nach dem Abmontieren und dem Auseinandernehmen der Achse feststellen.

Die Vorderwand im Innenraum rechts motorraumseitig. Stellenweise ist Rost zu sehen.

Die Vorderwand im Innenraum links motorraumseitig. Spezifische Rostspuren in der Aufbauecke.

Wir haben die Vorderachse vom Fahrzeugaufbau abgeschraubt und zusammen mit dem Antriebsmotor und dem Schaltgetriebe vom Auto abmontiert. Alle Baueinheiten wurden auseinandergenommen. Die Bauteile wiederhergestellt, poliert und restauriert. Das Gelenk auf der angetriebenen Hinterachse ist im Gelenkwellentunnel aufgestellt. Erst nachdem wir den Antriebsmotor und das Triebwerk abmontiert hatten, hatten wir Zugriff zum Gelenk und konnten es abnehmen.

Der Antriebsmotor wird von den „Stützen” abmontiert. Statt des richtigen Kissens gab es in diesem Fall die Holzstützen.

Die Achsenbauteile sind in gutem Zustand. Sie müssen nur geputzt und gestrichen werden.

Die Wagenfeder kann benutzt werden, die Federdämpfer müssen aber ausgewechselt werden, denn es ist zweifelhaft, ob sie Belastung aushalten und über lange Zeit betriebsfähig sein werden. Die Bremsschläuche müssen ausgewechselt werden.

Alle elastischen Bauelemente der Achse wie Buchse, Prallscheiben u.a. müssen ausgewechselt werden.

Wir haben auch die Hinterachse abmontiert.

Die tragenden Hauptbauteile wie Träger, Getriebegehäuse, Längsstange sind in befriedigendem Zustand. Auch die Wagenfedern sind nicht gebrochen und nicht stark deformiert. Die Federdämpfer, Buchse und Gummiteile müssen ausgewechselt werden. Über den Zustand des Hinterachsengetriebes kann man erst nach dessen Auseinandernehmen beurteilen.
Der schwarze MB 190 SL ist auseinandergenommen. Der Fahrzeugaufbau und andere notwendige Bauteile werden zur Reinigung von Farb-, Lackierpartikeln und anderen Mittel sandgestrahlt. Die kleinen Bauteile werden in einem kleinen speziellen Gerät und der Aufbau in einer Kammer gereinigt.
Alle Baueinheiten und Anlagen des schwarzen MB 190 SL werden auseinandergenommen, geprüft und wiederhergestellt. Dann werden sie zusammengebaut und wieder ins Auto eingesetzt.

Der rote MB 190 SL wird weiter auseinandergenommen, um festzustellen, welche Bauteile restauriert werden müssen.

 

Wir haben die Leuchte im Innenraum abmontiert.

Auch die verchromten Bauelemente der Armaturentafel sind von Rost befallen, weniger als im schwarzen Auto. Es fehlt der verchromte Standbremshebel.

Abnahme der Armaturentafel.

Kabelverbindungen und Bauteile sind in besserem Zustand als die Bauelemente im schwarzen Auto.

Die Kabelverbindung mit Schalter. Mit Rücksicht auf den schlechten Zustand des Fahrzeugaufbaus überrascht der relativ gute Zustand des Elektrosystems.

Zündschlüssel und Zündspindel.

Verbindung des Motortemperaturmessers mit dem Geber. Die Armaturentafel ist abmontiert.

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