Reparatur der Hinterachse

Wir zerlegen auch die Hinterachse. Aus dem Achskopf werden die Ölreste ausgelassen, die Achswellen werden getrennt. Achswellen und ihre Schlitzverbindungen sind in gutem Zustand, aber die Lager weisen ein erhöhtes Spiel auf und das Gummi der Stopfbuchse ist steinhart geworden und kann nicht mehr verwendet werden.

Im Vergleich zur Vorderachse ist der Zustand der Komponenten der hinteren Bremsanlage viel schlimmer. Die Bremsbeläge sind von den Bremsbacken gelöst. Natürlich sind auch hier die Bremszylinder ganz gerostet und verklemmt.

Seil und Mantel der Feststellbremse sind nicht mehr verwendbar, aber die Radmechanismen können erneuert werden.

Das Fahrzeug haben wir mit demontierten hinteren Federn erhalten. Es sieht so aus, dass in solchem Zustand das Fahrzeug über eine große Entfernung befördert wurde, weil das Scharniergehäuse der Hinterachse und die darauf befindende Schmierbuchse sichtbare, geschliffene Reibbeschädigungen aufweisen. Auch die Einstellstücke sind dieser gewalttätiger „Bearbeitung" unterzogen worden und dadurch sind ihre Arbeitsoberflächen beschädigt. Diese Teile wird man ersetzen müssen.

Am wahrscheinlichsten ist während der oben beschriebenen Beförderung, wobei die Achswellen in einem unpassenden Winkel waren, ist auch ein weiteres Defekt entstanden - eine ausgebrochene Stelle am Kopfflansch. Um diesen teueren Originalteil zu erhalten, werden die gebrochenen Gussfragmente neu eingeschweißt.    

 Trotzdem, dass das Gehäuse des Hauptantriebs mit einer Öl- und Dreckmischung gefüllt war, sind die Zahnräder ziemlich gut erhalten und weisen keine den Betrieb beeinträchtigenden Korrosionsschäden auf. Auch hier sieht kann man einen verstärkten Lagerverschleiß, sowohl Kugelkorrosion und - wie gewöhnlich - auch den Verlust der Elastizität der Stopfbuchsen feststellen.

Der technische Zustand der Hinterachswellen ist befriedigend - nur die Lackbeschichtung der Flansche muss erneuert werden.

Nach dem Reinigen überprüfen wir nochmals sorgfältig die Bremszylinder. Die ursprüngliche Beurteilung bleibt aber unverändert - die Zylinder und Kolben sind so stark verrostet, das ihre Erneuerung technisch unmöglich ist.

Da die Zerlegung der Komponenten bald abgeschlossen wird, beginnen wir mit der Vorbereitung der schon früher geprüften Teile für die weiteren Arbeitsabschnitte. Die beiden zerbröckelten Fragmente des Hauptgetriebegehäuses werden angeschweißt. Nach dem Schleifen der Schweißnähte wird das Gehäuse in der Sandstrahlkammer bearbeitet und zur Pulverbeschichtung versendet.

Die gereinigten Teile werden abhängig von der erforderlichen weiteren Bearbeitung gruppiert: manche werden zur Pulverbeschichtung versendet, andere - der Erneuerung des galvanischen Überzugs zugeführt.

Auch die Gehäuseteile der Hinterachse und Befestigungsunterlagen der Bremsvorrichtungen wurden pulverlackiert.

Die Montage der Hinterachse beginnen wir mit der Vorbereitungsarbeit - wir prüfen und reinigen alle Schraub- und Sitzbefestigungen, damit der weitere Verlauf des Zusammenbaus dieser wichtigen Baugruppe störungsfrei sein könnte. Beim Zusammenbau werden wir neue Lager, Dichtungselemente, sowohl elastische Schutzmantel verwenden.

Die Felgen sind in einem technisch guten Zustand, diese werden sauber gemacht und für die Erneuerung der Lackierung vorbereitet. Zurzeit bleibt noch die Frage über das Reserverad offen - dafür muss eine Felge mit den für diesen Zeitraum entsprechenden Zierblendenverriegelungen besorgt werden.

Durch den Einsatz neuer Lager, Dichtringe und Dichtungen wird mit dem Zusammenbau des Hauptgetriebes begonnen. Beim Arbeitsprozess werden die Anleitungen und Einstellparameter der Hersteller eingehalten.

Vor dem Anbringen des Gehäuses der rechten Achswelle wird die mittlere bewegliche Verbindung montiert. Wenn die beiden hinteren Achsteile verbunden sind, werden die Komponenten der Bremsanlage montiert - Radbremszylinder und Leitungen.

Mercedes-Benz 190SL assembling rear axleDer Zusammenbau der Hinterachse erfolgt mit Montage des Originalstaubschutzes der beweglichen Kardankupplung, der mit den erneuerten Originalklemmstücken befestigt wird.   

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