Modelbeschreibung

 

Mercedes-Benz 300SE

Modell: Mercedes-Benz 300SE
Baumuster: W112
Herstellungszeit: 1962.-1967.
Insgesamt hergestellt: 708 Fahrzeuge
Baujahr: 1964.
FIN: 11202322006110
Karrosserie: 2-türiger kabriolett
Farbe: silber
Motor: M189, 6-Zylinder, Reihen-Einspritzmotor, 12 Ventile
Hubraum: 2996 cm³
Leistung : 170 PS bei 5400 U/min
Verdichtung: 8.8/1
Anzahl der Ventile: 2 OHC
Getriebe: Automatisches 4-Gang-Schaltgetriebe
Antrieb: Hinterradantrieb
Höchstgeschwindigkeit: 195 km/h
Dynamik: 0-100 km/h – 12,4 s
Durchschnitts verbrauch des Kraftstoffes: 13,7 l/100 km
Brennstoff: Benzin
Nutzgewicht: 1690 kg
Anmerkung: Fahrzeug importiert aus den Malaisia.

 

Bereits im Jahr 1959 hat Mercedes-Benz seine Modelle der neuesten Heckflossen-Generation präsentiert - die ersten Serienmodelle von Mercedes, die über konstruktive Knautschzonen für Personenschutz bei Frontalkollisionen verfügten. Zuerst wurde mit der Produktion von 220/220S/220SE W111 Limousinen begonnen. In 1961 kamen die 220SE W111 Coupes und Cabrios hinzu und später auch die ursprünglich 4-Zylinder W110 190 und 190D. Doch einen Nachfolger des ansehnlichen W189 300-er Adenauer gab es noch immer nicht. Im Jahr 1961 beschloss Mercedes-Benz diese Lücke auszufüllen, indem das W111-Fahrgestell den großen 3-Liter-6-Zylinder-Motor des W189 erhielt.

In den nächsten Jahren widmete Mercedes-Benz viel Kraft und Ressourcen den Marketingaktionen und präsentierte W112 ganz getrennt von W111 - separate Werbeprospekte wurden herausgegeben und auch auf Messen wurden die beiden Modelle getrennt ausgestellt. Von außen wurde der W112 mit Chromteilen etwa doppelt so viel wie der W111 verziert. Ebenso verfügte der W112 über größere 14 Zoll Felgen, sowie über eine Sonderausstattung wie z.B. Luftfederung, Servolenkung und Automatikgetriebe (obwohl Handschaltgetriebe als Option zur Verfügung stand).  Insgesamt überstieg der Preis für dieses Modell den Wert des am besten ausgestatteten 220SE der Baureihe W111 fast zweimal. 1963 begann Mercedes-Benz die Arbeit an der Schaffung eines verlängerten Radstandes für die 300SE Limousine. Technisch gesehen stand das Modell 300SE ursprünglich an der Spitze der ganzen Modellpalette, weil es dank dem großen 6-Zylinder-Motor M189 mit 160 PS eine Fahrgeschwindigkeit von 180 Stundenkilometern erreichen konnte.

Die Produktionsmengen von W112 schrumpften dramatisch, als Mercedes-Benz im Jahr 1963 den neuen Adenauer-Nachfolger - die neue W100 600er Limousine - vorstellte. Als 1965 die Serie W108/W109 erschien ist, wurden die W112 Limousinen mit insgesamt 6748 Einheiten des 300SE mit normalem und verlängertem Radstand Geschichte. Diese Fahrzeuge sind selten, weil z.B. im Jahr 1964 pro eine W112 Limousine etwa 40 Stück W111 Limousinen vom Band rollten. Doch trotz des kurzen Produktionszeitraums haben diese Modelle bleibende Spuren in der Geschichte von Mercedes-Benz hinterlassen - sie hatten einen erfolgreichen Start bei der European Touring Car Meisterschaft und pflückten Lorbeeren in zahlreichen Rallyes. Der exklusive 300SE mit dem verlängerten Radstand zeichnete auch eine andere bedeutende Wende in der Werksgeschichte ein - der verlängerte Radstand wurde bei allen weiteren Modellen der S-Klasse eingeführt.

Nur ein Jahr nach der Premiere des 2-türigen W111 hatten die W112 Coupes und Cabrios etwas mehr Erfolg, als diese 1962 auf dem Markt erschienen sind. W111 wurde als ein Modell bzw. als 220SE angeboten und deshalb stellte der W112 300SE die einzige Alternative dafür dar, obwohl die Proportion bei der Produktion immer noch 1:5 blieb. Auch nach 1965, als die Produktion von W108/W109 Limousinen der neuen Generation begonnen wurde, dauerte die Produktion der 2-türigen W111/W112 fort, bis Mercedes-Benz im Jahre 1967 beschloss die Produktion des derzeit schon archaischen Motors M189 einzustellen. Ein Nachfolger erschien in der Form des neuen Modells 280SE, obwohl der Platz an der Spitze erst durch den späteren mit V8-Motor ausgestatteten 280SE3.5 eingenommen wurde, der in der Zeit von 1969 bis 1971 produziert wurde.

Dieses Fünfsitzer-Cabrio wurde für den malaysischen Markt hergestellt, wo es auch gefahren wurde, bis es auf einer Auktion gekauft und in die Europäische Union bzw. in das Vereinigte Königreich eingeführt wurde. Beim Kauf war das Fahrzeug technisch in Ordnung, es konnte angelassen und gefahren werden, doch viele Metall-, Holz- und Verkleidungsteile waren ernst beschädigt und abgenutzt. 

 

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