Der ursprüngliche Zustand und Aufgabenstellung

1.Der ursprüngliche Zustand

Porsche 356B T6 wurde in die Werkstatt zusammen mit den Ausstellungsstücken aus dem RMW-Stand auf der jährlichen Messe Techo Classica Essen 2011 transportiert. Während des Transports war das Fahrzeug teilweise zerlegt und nach Angaben des Eigentümers war der Motor nicht funktionstüchtig.

Gleich nach dem Transport wurde in der Werkstatt eine Sichtprüfung des Fahrzeugs durchgeführt. Viele äußere Teile waren demontiert - unter anderem auch Stoßstangen, Außenbeleuchtung, äußere Verkleidungsteile und Türgriffe. Die zuvor demontierten Teile, die sich im Fahrzeuginnenraum befanden, wurden ausgeladen und bis zur detaillierten Mängelfeststellung und bis zum Restaurierungsbeginn eingelagert.

Die Innenausstattung und Innenraumkomponenten waren im Allgemeinen vollständig.

Die Tafel mit der Fahrgestellnummer befand sich an der vorgesehenen Stelle und die darauf angegebene Information bestätigte, dass die Karosserie der FIN entspricht.

Bei der Sichtprüfung wurde festgestellt, dass das Fahrzeug bei einem Unfall einen Schaden erlitten hatte und bei einer oberflächlichen Reparatur eine zu dicke Spachtelschicht aufgetragen wurde - an vielen Stellen am Heckteil ist die ganze Schicht rissig geworden und hat sich vom Blech gelöst.

Auf der rechten Seite wurde die Karosserie bei einem Unfall bereits nach dem Lackieren beschädigt.

Auch auf der Seite waren Risse in der Karosserieoberschicht sichtbar, die ebenfalls von einer zu dicken Spachtelschicht bei der Reparatur zeugen.

Ebenso hatte sich die Spachtel- und Lackschicht vom Blech oben an den vorderen Kotflügeln gelöst.

Die Reparatur der beiden Schwellen hatte durch das Aufnieten von Flicken unterschiedlicher Größe und in mehreren Schichten erfolgt.

Die Gehäuse der Hauptscheinwerfer waren an mehreren Stellen durchgerostet.

Der Motor und der Motorraum waren vollständig, was uns dazu ermutigt hat den Motor für eine Funktionskontrolle vorzubereiten. Nachdem wir die notwendigen Vorbereitungen getroffen und uns davon überzeugt hatten, dass dieses Fahrzeug noch immer mit der 6V-Elektroanlage ausgestattet ist, haben wir den Motor nach einigen Versuchen gestartet.

Auch im Motorraum - fast wie überall - sind Gummiteile beschädigt und müssen ausgetauscht werden.

Anstelle des beschädigten und ausgeschnittenen Motorraumbodens war eine selbst gemachte, dünne Aluminiumplatte verlegt.   

Die FIN der Karosserie entspricht der in Fahrzeugpapieren angegebenen Nummer, aber der Datenvergleich mit Kardex ergab, dass der vorhandene Motor aus einem anderem, ca. ein Jahr älteren Fahrzeug stammt.

Die Reparatur der inneren Teile der vorderen Kotflügel hatte so erfolgt, dass an den durchgerosteten Stellen Blechflicken angeschraubt und mit einer dicken Mastixschicht abgedeckt wurden.

Die seitlichen Verstärkungsprofile des vorderen Kastens, die zur Befestigung der vorderen Stoßstange dienen, waren auf beiden Seiten von der Korrosion zerstört.

Die Träger der vorderen Kotflügel waren von der Korrosion zerstört - auf der linken Seite fehlten mehrere Fragmente, aber auf der rechten Seite gab es das ganze Teil nicht mehr.

Die demontierten Teile wurden bis zur weiteren Bearbeitung je nach Funktionsgruppen eingelagert.

2.Arbeitsplan und -Ablauf

Das Restaurierungsprojekt von Porsche 356B T6 Karmann coupe VIN212518 ist für 55 Wochen geplant und beinhaltet die folgenden Aufgaben:

3.Detaillierte Beschreibung der ausführbaren Arbeiten

Die Arbeitsaufgaben sind in einzelne Arbeiten aufgeteilt: